So manch einer läßt sich vom „Atmosphärischen“ blenden. Westernsattel, Jeans mit Chaps, Western-Stiefel und -Sporen oder kariertes Hemd und Cowboy-Hut machen jedoch noch keinen Westernreiter aus. Wer unter dem modernen Westernreiten einen besonders rauhbeinigen Umgang mit dem Pferd versteht, der dürfte dieses Klischee ausschließlich aus Film und Fernsehen haben. Richtiges Westernreiten setzt aber einen besonders sanften und verfeinerten Umgang mit dem Partner Pferd voraus. Es ist vor allem ein Reitstil, der auf die harmonische und kommunikative Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter abzielt.

Ursprung und Geschichte eines attraktiven Sports
von Boy Herre

Meine persönliche Ansicht

Dass sich heute jeder Trainer nennen kann, der „mal ‘ne Schleife gewonnen hat“ (oder auch nicht), ist leider nicht zu ändern. Ich kenne aber auch genügend Trainer C, B oder A, die die Bezeichnung „Trainer“ nicht tragen sollten.
Die Ausbildung eines (jungen) Pferdes gehört in die Hände von Trainern, die schon viele Pferde ausgebildet haben, welche auch nach der Ausbildung alle gesund und motiviert laufen. Pferdeausbildung erfordert viel Erfahrung und mehrere Lösungswege da die Pferde teilweise erst 2,5 bis 5 Jahre alt sind. Beides bekommt man nur durch das Reiten vieler verschiedener Pferde.

Der Trend

In den letzten Jahren geht der Trend dahin, sein Pferd selbst auszubilden oder von unprofessionellen Trainern ausbilden zu lassen. Das ist eine Entwicklung, die ich nicht unterstütze. Heute sehe ich in den Reithallen das, was für mich schlechtes Reiten ausgemacht hat: Aufgerissene Mäuler, Rollkur, permanentes Checken, …
Ich bin der festen Überzeugung, dass in derart gerittenen Pferden noch viel Potenzial steckt. Man muss es nur richtig aus den Pferden herausarbeiten…

Wenn das „Checken“ vom Pferd verstanden werden würde dann bräuchte man es ja nur einmal machen!?

Selbst Ausbilden

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Besitzer oder Nachwuchstrainer sich zutrauen, Pferde auszubilden. Auch ich habe einmal angefangen.
Damit das gelingt, ist Kritikfähigkeit und regelmäßiger Unterricht wichtig. Wer sich selbst und seine Ansätze hinterfragt und auch mal die Sicht des Pferdes einnehmen kann, entwickelt sich zu einem fairen Ausbilder.

Das Ziel

Auch ich habe lange gelernt und aus Unwissenheit schon viele Fehler gemacht. Das gehört dazu. Ich habe mich dabei aber immer gefragt, ob der Fehler beim Pferd liegt oder bei mir. In 90 % der Fälle lag das Problem bei mir. So habe ich mich mit Unterricht, Büchern und Videoanalysen stetig weiterentwickelt und mein Trainingsprogramm kontinuierlich optimiert.
Mein Ziel war und ist eine ehrliche, faire Pferdeausbildung, die den Voraussetzungen und Möglichkeiten des Pferdes entspricht.
Genau wie beim Reiten selbst gilt deshalb auch für die eigene reiterliche Ausbildung: „Stillstand ist Rückschritt!“

Ausbildungssystem

Über die Jahre habe ich durch meine Trainer, begleitende DVD-Kurse (Andrea Fappani) und vor allem durch die zahlreichen Pferde, die ich reiten durfte, verschiedene Lösungsmöglichkeiten kennen gelernt. Daraus habe ich für mich ein Ausbildungssystem erarbeitet, das sich vielfach bewährt:

Das „7 level horse program“ – es vereint alle Aspekte einer erfolgreichen und fairen Pferdeausbildung:

– Artgerechter Umgang
– Vertrauen & Respekt
– Biomechanik & funktionale Anatomie
– Konsequentes und zielgerichtetes Training
– Berücksichtigung körperlicher und psychischer Voraussetzungen
– Individueller Zeitplan (keine Überforderung)

Unterstützung

Ich freue mich, wenn Sie Unterstützung suchen, um Ihrem Pferd gerecht zu werden. Auf verschiedenen Wegen biete ich meine fachgerechte Einschätzung an: Nutzen Sie meine Videoanalyse oder melden Sie sich telefonisch bei mir, wenn Sie mehr über mein Kursangebot, Reitunterricht oder Beritt wissen möchten!

Philosophie

Faire Pferdeausbildung

Meiner Erfahrung nach ist der langfristige, nachhaltige Erfolg nur durch die Mitarbeit und Motivation der Pferde möglich. Einschüchterung oder Angst sind fehl am Platz und führen sicher nicht zum Ziel. Einfühlungsvermögen und der Wille, das Pferd zu verstehen bilden eine gute Basis und ermöglichen uns Reitern etwas wie ‚artgerechtes Reiten‘.

Pferdegerechte Kommunikation

Zunächst weiß ein Pferd nicht, was richtig oder falsch ist, welches Verhalten wir von ihm erwarten. Deshalb zeige ich ihm, was ich von ihm will:

Erwünschtes Verhalten belohne ich mit losen Zügeln, wenig Schenkeldruck oder einer Trainingspause. Das Timing ist hier von besonderer Bedeutung, denn eine positive Rückmeldung muss sehr schnell erfolgen, damit ein Pferd die Verbindung wirklich herstellen kann.

Unerwünschte Reaktionen auf meine Hilfen werden mit anstehenden Zügeln und entsprechenden Schenkelhilfen korrigiert. So lange, bis das Pferd die richtige Reaktion zeigt. Darauf folgen wieder lose Zügel und minimale Schenkelhilfen. Diesen Ablauf wiederhole ich, bis das Pferd mehrmals richtig auf meine Hilfen reagiert hat.